Firmenkonto Credit Suisse
Bis zum Ende des Jahres 2024 sind kaum Veränderungen beim Hauptangebot der Credit Suisse zu erwarten. Daher lohnt sich ein Blick auf die Gebühren- und Kostenstruktur der jeweiligen Produkte.
Der Vergleichsdienst Moneyland hat die Bankprodukte der Credit Suisse einer genauen Prüfung unterzogen und kommt zu einem recht unbarmherzigen Schluss: "Die Credit Suisse verschwindet: Aus Produktsicht kein großer Verlust".
Das Urteil der Experten von Moneyland ergibt sich daraus, dass die Analyse gezeigt hat: die meisten Bankprodukte für Privatkunden zählen zu den kostenintensivsten.
Gebühren stellen, wie die Beziehungen zwischen Kunden und ihren Bankinstituten zeigen, jedoch nur eine Seite der Betrachtung dar. Auf die zweite Seite werden wir in einem separaten Kommentar eingehen - zuvor aber ein Überblick über die Produkte und die Gebühren.
Die Gebühren der einzelnen Bankprodukte im Detail
Moneyland hat analysiert, wie gut bestehende CS-Produkte im Wettbewerbsvergleich abschneiden.
Privatkonto
Im Bereich Privatkonten und Debitkarten zählt die Credit Suisse mit ihrem Standardangebot zu den teuersten Anbietern am Markt.
Beispiel: Durchschnittliche Kunden mit einem Guthaben von 10'000 Franken auf dem Konto bezahlen für ihr Privatkonto, den Zahlungsverkehr und die Debitkarte mit dem CS Privatkonto jährlich 238 Franken. Bei Yuh erhalten Kunden mit dem gleichen Profil sogar 31 Franken zurück (Zinserträge abzüglich Gebühren). Dies ergibt eine Differenz von 269 Franken.
Immerhin: Das CSX White Privatkonto - CSX stellt die Neo-Banken-App der CS dar - gehört mit Kosten von jährlich 127.50 Franken zu den preiswerteren Angeboten in der Schweiz.
Sparkonto
In der Vergangenheit zählten die Zinssätze auf Bonviva-Konten zu den attraktivsten in der Schweiz, diese Produkte werden allerdings seit einiger Zeit nicht mehr angeboten. Die Credit Suisse befindet sich aktuell bei den Kontozinsen im Durchschnitt. Dies trifft auch auf die Sparkonten zu.
Beispiel: Bei Sparkonten für Erwachsene zahlt die Credit Suisse derzeit einen Zinssatz von 0.75 Prozent pro Jahr. Beim Anlagesparkonto der Caisse d'Epargne d'Aubonne sind es hingegen 2 Prozent pro Jahr. Bei einer Sparsumme von 50'000 Franken resultiert daraus eine Differenz von 625 Franken pro Jahr.
Kreditkarten
Auch die Kreditkarten der Credit Suisse bewegen sich bei den Gebühren im Mittelfeld. Immerhin zählen die Cashback-Karten der CS-Tochter Swisscard zu den preisgünstigsten Kreditkarten in der Schweiz.
Beispiel: Bei der Credit World Mastercard Standard der Credit Suisse fallen für Gelegenheitsnutzer in den ersten zwei Jahren Gebühren in Höhe von 283 Franken an. Mit der Kreditkarte Cashback Card Amex der CS-Tochter Swisscard erhalten dieselben Kunden dank des Cashback-Systems sogar noch 19 Franken erstattet.
Säule-3a-Konto
Bei der Verzinsung von 3a-Sparkonten schneidet die Credit Suisse im Vergleich zur Konkurrenz durchschnittlich ab. Sie bietet einen Zinssatz von 0.8 Prozent pro Jahr. Beim Anbieter Tellco sind es dagegen 1.35 Prozent. Für Vorsorgesparer mit einem Sparguthaben von einhunderttausend Franken sind das jährlich 550 Franken, die sie zusätzlich im Vergleich zum 3a-Konto der CS sparen könnten.
3a-Vorsorgefonds
Einige Vorsorgefonds der Credit Suisse bewegen sich bei den Gebühren im Mittelfeld, andere zählen jedoch zu den teuersten in der Schweiz.
Beispiel: Kundinnen und Kunden mit einem Vorsorgebetrag von 100'000 Franken entrichten für die CS-Mixta-Fonds jährlich zwischen 790 und 1'470 Franken an Fondsgebühren, welche die Fondsrendite mindern. Bei der Basellandschaftlichen Kantonalbank sind es lediglich 350 Franken an jährlichen Gebühren. Dies entspricht 1'120 Franken pro Jahr weniger als beim teuersten CS-Vorsorgefonds.
Hypothek
Bei den Hypotheken-Richtzinsen belegt die Credit Suisse seit einiger Zeit den letzten Platz und ist somit am teuersten, wie der Hypothekenvergleich von Moneyland zeigt. Immerhin: Die Richtzinsen sind bei den meisten Banken verhandelbar. Es ist somit möglich, dass die tatsächlichen Zinssätze in der Realität niedriger liegen. Allerdings gibt es derzeit vermutlich nur noch wenige Personen, die eine neue Hypothek bei der Credit Suisse abschließen.
Beispiel: Der Richtzins für eine fünfjährige Hypothek beträgt bei der Credit Suisse 3.09 Prozent, bei der Crédit Agricole Next Bank 2.27 Prozent (Stand: 18. September 2023). Dieser Unterschied macht bei einer Hypothek in Höhe von 800'000 Franken jährlich 6'560 Franken aus.
Trading
Im Bereich Online-Trading für Privatkunden zählt die Credit Suisse seit vielen Jahren zu den kostenintensivsten Anbietern. Anleger, die dennoch Aktien und andere Wertpapiere über die CS-Plattform handeln möchten, müssen tief in die Tasche greifen.
Beispiel: Laut dem Trading-Vergleich von Moneyland zahlt ein Gelegenheitstrader beim Direct-Net-Angebot der CS 1'632 Franken Gebühren pro Jahr, während es bei der FlowBank lediglich 258 Franken sind. CS-Kunden entrichten somit jährlich 1'374 Franken mehr.
Vermögensverwaltung
Bei der Vermögensverwaltung positioniert sich die Credit Suisse bei den Gebühren je nach Mandat und Profil im Mittelfeld oder am Ende der Rangliste. Einige Mandate sind günstiger, andere zählen zu den teuersten unter den Schweizer Retailbanken.
Beispiel: Für Kundinnen und Kunden mit einem Aktienmandat von 500'000 Franken belaufen sich die Kosten für das Mandat "All Instruments" der CS auf 9'750 Franken pro Jahr, für das Fondsmandat auf 7'750 Franken und für das Indexmandat auf 6'750 Franken. Der Online-Vermögensverwalter Selma ist mit jährlichen Kosten in Höhe von 2'350 Franken zwischen 4'400 und 7'400 Franken pro Jahr preiswerter als die Credit Suisse.
Firmenkonto
Auch im Bereich der Geschäftskonten zählt die Credit Suisse zu den teuersten Retailbanken der Schweiz.
Beispiel: Für Firmenkunden mit einer Kapitaleinzahlung von 100'000 Franken und einem durchschnittlichen Zahlungsverkehr verursacht das Firmenkonto Business Easy Paket im ersten Jahr Kosten von 733 Franken. Beim "Kontokorrent Unternehmen" der UBS sind es lediglich 260 Franken.
Bis Ende 2024 keine Veränderungen im Hauptangebot
Die Credit Suisse CS wird voraussichtlich bis Ende 2024 vollständig in die UBS integriert sein. Bis dahin wird es beim Hauptangebot der CS voraussichtlich kaum Änderungen geben, wie die UBS auf Anfrage von Moneyland bestätigt hat. Moneyland empfiehlt daher Kundinnen und Kunden, die noch Produkte der Credit Suisse nutzen, jetzt Vergleiche anzustellen und zu kostengünstigeren Alternativen zu wechseln.
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