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Kopfschmerzen und steifer Nacken

Die Meningitis ist eine Entzündung der Hirnhaut (Meningen) und des Subarachnoidalraums, dem mit Flüssigkeit gefüllten Raum zwischen den Hirnhäuten. (Die Hirnhaut besteht aus drei Schichten: Dura mater, Arachnoidea und Pia mater).

  • Sie entsteht durch Bakterien, Viren, Pilze, nicht-infektiöse Erkrankungen oder Medikamente.

  • Typische Symptome der Meningitis sind Fieber, Kopfschmerzen und ein steifer Nacken, was das Kinn auf die Brust legen erschwert oder unmöglich macht. Bei Säuglingen fehlt dieser Nackensteifigkeit manchmal; bei älteren Patienten, insbesondere unter Immunsuppressiva, können zusätzliche Symptome auftreten.

  • Zur Diagnose wird eine Lumbalpunktion zur Gewinnung einer Liquorprobe durchgeführt.

  • Die Therapie richtet sich nach der Ursache (z. B. Antibiotika bei bakterieller Meningitis). Zudem werden Medikamente zur Linderung der Symptome verabreicht.

(Siehe auch den Überblick über Gehirninfektionen und Meningitis bei Kindern.)

Das Gehirn und das Rückenmark sind von drei Gewebsschichten (Hirnhäuten) umgeben, die unterschiedliche Funktionen haben. Diese Schichten sind:

  • Dura mater (äußere Schicht)

  • Arachnoidea (mittlere Schicht)

  • Pia mater (innere Schicht)

Zwischen Arachnoidea und Pia mater liegt der Subarachnoidalraum, der mit Liquor cerebrospinalis gefüllt ist. Dieser Liquor durchfließt die Hirnhäute, polstert das Gehirn und das Rückenmark und füllt die Hohlräume des Gehirns aus.

Häufigste Auslöser der Meningitis sind:

  • Infektionen durch Mikroorganismen wie Bakterien, Viren oder Pilze.

Auch bestimmte Medikamente und nicht-infektiöse Erkrankungen können gelegentlich eine Meningitis verursachen („nicht-infektiöse Meningitis"). Beispiele hierfür sind:

  • Sarkoidose

  • das Behçet-Syndrom

  • Gehirntumore

  • Krebsmetastasen in die Hirnhäute, einschließlich Leukämie und Lymphome

  • Entzündungen der Hirnhäute als Reaktion auf bestimmte Medikamente, z. B. nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) oder Immunsuppressiva.

Meningitis kann akut, subakut oder chronisch verlaufen. Dies hängt von der Dauer der Erkrankung ab (wenige Tage bis Wochen, bzw. länger als 4 Wochen). Sie kann auch rezidivieren, also nach einer scheinbaren Heilung erneut auftreten. Sie kann nach der Ursache (z.B. bakterielle oder virale) oder nach dem Verlauf (akut, subakut, chronisch) eingeteilt werden. In der Regel wird sie einer dieser Kategorien zugeordnet.

Besonders gefährlich ist die akute bakterielle Meningitis, die schnell fortschreitet und sofort antibiotisch behandelt werden muss. Meistens ist dies in der Notaufnahme der Fall. Virale oder nicht-infektiöse Meningitiden heilen meist innerhalb weniger Wochen ab. Bei subakuter und chronischer Meningitis ist der Verlauf meist langsam und schrittweise. Die Diagnostik und Therapie kann in solchen Fällen herausfordernder sein.

Aseptische Meningitis: Dieser Begriff bezeichnet oft eine virale Meningitis, beschreibt aber allgemeiner jede Meningitis, die durch andere Faktoren als Bakterien hervorgerufen wird. Dies kann u. a. folgende Ursachen beinhalten:

  • Viren

  • Gelegentlich andere Mikroorganismen (z. B. Bakterien, die Lyme-Borreliose oder Syphilis verursachen)

  • Nicht-infektiöse Erkrankungen (z. B. Sarkoidose)

  • Reaktionen auf Medikamente

Symptome der Meningitis

Die Symptome von Meningitis variieren je nach Art und Schwere der Erkrankung sowie ihrer Entwicklung. Jedoch zeigen sich typischerweise:

  • Ein steifer und schmerzhafter Nacken, der das Kinn auf die Brust legen unmöglich macht

  • Kopfschmerzen

  • Fieber

Bei Säuglingen oder älteren Patienten, die Immunsuppressiva einnehmen, können diese Symptome weniger deutlich oder fehlen.

Zusätzlich können Betroffene teilnahmslos oder unruhig sein.

Diagnose der Meningitis

  • Lumbalpunktion und Liquoruntersuchung

Ärzte vermuten Meningitis oft anhand der Symptome. Aufgrund der möglichen Schwere werden jedoch weitere Untersuchungen durchgeführt.

Bei Verdacht auf bakterielle Meningitis erfolgt zunächst eine Blutuntersuchung, einschließlich Kultur, um die Bakterienart zu identifizieren. Bakterielle Meningitis kann jedoch nicht ausschließlich anhand von Bluttests diagnostiziert werden.

Zur Bestätigung der Diagnose und Identifizierung der Ursache wird bei allen Meningitisformen eine Lumbalpunktion (Spinalpunktion) durchgeführt. Hierbei wird eine Liquorprobe entnommen und im Labor untersucht, analysiert und ggf. gezüchtet.

Die Lumbalpunktion beinhaltet die Einführung einer dünnen Nadel zwischen zwei Lendenwirbeln, um Liquor zu entnehmen.

Im Folgenden werden detaillierte Untersuchungen durchgeführt:

  • Liquoruntersuchung: Bei Meningitis ist der Liquor meist getrübt.

  • Messung des Liquordrucks: Dieser ist bei Meningitis in der Regel erhöht.

  • Laboruntersuchungen des Liquors: Zuckergehalt, Proteingehalt, Anzahl und Typen der weißen Blutkörperchen im Liquor helfen, die Diagnose zu stellen und zwischen bakterieller und viraler Meningitis zu unterscheiden.

  • Mikroskopische Untersuchung des Liquors auf Bakterien mittels Gram-Färbung.

  • Weitere Untersuchungen

Sollte der Verdacht auf einen erhöhten intrakranialen Druck (z. B. durch einen Hirnabszess, Tumor oder Raumforderungen) bestehen, sind zunächst bildgebende Verfahren wie CT oder MRT notwendig. Eine Lumbalpunktion bei erhöhtem Hirndruck birgt Risiken, z. B. Hirneinklemmung.

Wenn eine rasche Lumbalpunktion nicht möglich ist und eine bakterielle Meningitis vermutet wird, beginnt die Behandlung mit Antibiotika, bevor die Ergebnisse vorliegen. Nach Senkung des Hirndrucks oder Ausschluss von Raumforderungen wird die Lumbalpunktion durchgeführt, und die Therapie wird entsprechend den Ergebnissen angepasst.

Behandlung der Meningitis

  • Bei infektiöser Meningitis: antimikrobielle Medikamente

  • Symptomatische Therapie

Die Behandlung orientiert sich an der Ursache der Meningitis. Bei infektiöser Meningitis werden antimikrobielle Medikamente (Antibiotika, Antivirale oder Antimykotika) eingesetzt.

Bei Verdacht auf bakterielle Meningitis oder bei schwerer Erkrankung werden Antibiotika umgehend verabreicht, ohne auf die Untersuchungsergebnisse zu warten, da bakterielle Meningitis sehr schnell fortschreiten und lebensbedrohlich werden kann. Eventuell werden auch Kortikosteroide zur Verringerung der Hirnschwellung eingesetzt.

Bei leichter, nicht-infektiöser Meningitis können allgemeine Maßnahmen wie viel Flüssigkeit, Ruhe und frei verkäufliche Medikamente zur Linderung von Fieber und Schmerzen helfen. Bei schweren Fällen ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig.