Sehr langer Bob
von Sina Petri
11 Min.Ein Long Bob harmoniert mit jeder Gesichtsform. Entscheidend ist allein, wie er gestylt wird. Was beachtet werden sollte und wie die Trendfrisur auch nach dem Besuch beim Friseur optimal in Form gebracht wird, können Sie hier nachlesen.
Sie möchten Ihre Haare weder kurz noch lang tragen? Dann stellt der Long Bob die ideale Wahl dar. Weshalb diese Frisur jeder Gesichtsform schmeichelt und sich individuell an ihre:n Träger:in anpassen lässt, erfahren Sie im Folgenden. Darüber hinaus gibt Stefan M. Pauli, renommierter Top-Friseur und Inhaber des Münchner "Salon Pauli", nützliche Ratschläge rund um den trendigen Haarschnitt.
Was versteht man unter einem Long Bob?
Lob ist die Abkürzung für Langer Bob. Raffiniert und unkompliziert, wie der Haarschnitt selbst. Der Long Bob stellt einen gefragten Haarschnitt dar, der nicht nur äußerst variationsreich ist, sondern auch bestimmten Stylingregeln unterliegt.
Was macht den Lob besonders? Und wie kann man verhindern, dass der Schnitt den Eindruck erweckt, als würde man lediglich kurz geschnittene Haare wieder wachsen lassen? Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Haarschnitt optimal auf Ihre Gesichtsform abstimmen und was es sonst noch zu berücksichtigen gilt.
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Warum der Lob-Bob jedem steht
Es gibt ihn tatsächlich, den ultimativen Haarschnitt, der jedem Menschen steht und von jedem Haartyp getragen werden kann - unabhängig davon, ob das Haar dick oder dünn, glatt oder lockig ist. Es handelt sich um den Long Bob, den langen Bob, den Lob, der zwischen dem Halsansatz und dem Schlüsselbein endet.
Er kann gerade geschnitten sein, stufige Fransen aufweisen, mit oder ohne Pony getragen werden: Ausschlaggebend für die Form sind die Haarstruktur sowie die jeweilige Gesichtsform. Wir haben zusammengetragen, worauf Sie achten sollten, wenn Sie sich für einen Lob entscheiden.
1. (Blonder) Long Bob für ovales Gesicht und Naturwellen
Unabhängig davon, dass ovalen Gesichtern nahezu jeder Haarschnitt steht, umspielen die langen Stufen hier das Gesicht zusätzlich auf harmonische Weise und kaschieren zudem einen tiefen Haaransatz.
Für eine schicke Trendfrisur werden die natürlichen Wellen mit dem Glätteisen gebändigt, was Bob-Frisuren eleganter und länger erscheinen lässt. Damit das Haar einen gesunden Glanz behält, sollte unbedingt ein Hitzeschutz angewendet werden.
Wenn der Wuschel-Look bevorzugt wird, können die Haare an der Luft trocknen und mit einem flüssigen Festiger mehr Textur erhalten.
Einen aufregenden Akzent setzen Highlightsim Lob. Diese können das Gesicht zusätzlich betonen und den Haarschnitt hervorheben.
Lesetipps: Die Strähnchentechnik Balayage wirkt besonders natürlich. Der Two-Tone-Trend Ombré Hair eignet sich ebenfalls gut für einen Long Bob.
2. Langer Bob für rundes Gesicht und dickes Haar
Diese kürzere Lob-Variante mit Pony schmeichelt runden sowie kantigen Gesichtern. Die Spitzen auf Schulterhöhe und das Deckhaar kräftig durchgestuft: Dies nimmt dem dicken Haar die Schwere und sorgt für einen lockeren Fall.
Den lässigen Look erzeugt man mit einzelnen Strähnen, die dezent auffallen. Mit dem Glätteisen lassen sich im Handumdrehen leichte Beach Waves stylen: Hierfür einzelne Strähnen abteilen und jeweils durch das Glätteisen ziehen. Dabei das Glätteisen drehen und die Strähne durchgleiten lassen. Eine glatte Textur ist hier von Vorteil. Verwenden Sie daher so wenig Stylingmittel wie möglich, aber vergessen Sie nicht den Hitzeschutz für Ihren Lob.
Wer es etwas weniger wild mag, kann den Haarschnitt auch sleek stylen. Stylinghelfer sind in diesem Fall das Glätteisen oder die Paddle Brush, mit der Sie die Haare ganz glatt zur Trendfrisur föhnen können.
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3. (Blonder) Long Bob für längliches Gesicht und dünne Haare
Dieser Stufen-Haarschnitt zaubert selbst in feines Haar eine Menge Volumen. Der überlange Pony muss nicht, wie hier, ins Gesicht fallen - er durchbricht aber auf schmeichelhafte Weise die Länge des Gesichts. Seitlich oder hinter das Ohr gestylt passt er aber auch sehr gut zum Lob.
Hier finden Sie weitere Frisuren für dünne Haare, die Ihnen zeigen, dass auch dieser Haartyp mit dem passenden Haarschnitt und Styling Volumen auf dem Kopf tragen kann.
Auch interessant: In unserer Fotostrecke Bob mit Pony stellen wir weitere Frisurenideen für Sie bereit. Außerdem präsentieren wir Ihnen den Micro Bob.
4. Long Bob bei Locken
Wer Locken besitzt und damit viel Textur hat, kann den Lob ebenfalls gut tragen, da er den Haaren ausreichend Schwung zum Kringeln lässt.
Wichtig beim Haarschnitt: Im feuchten Zustand muss der Profi ein paar Zentimeter hinzurechnen und tiefer abschneiden. Ansonsten wird aus dem Lob schnell ein kinnlanger Bob.
Mit etwas Öl können Sie die Textur Ihrer Haare zusätzlich verfeinern und der Trendfrisur noch einmal extra Glanz und Schwung verleihen.
5. Gestufter Long Bob mit Pony aka "Gringe"
Auch der Gringe sieht toll aus, ein Haarschnitt, den Alexa Chung bekannt gemacht hat. Bei dieser Lob-Variante sind die vorderen Deckhaarsträhnen so kurz gestuft, dass es aussieht wie ein herausgewachsener Pony - "grown out fringe" (daher auch der Name, die Abkürzung "Gringe").
6. Schulterlanger Bob mit Pony
Lea Naumann demonstriert, wie attraktiv ein schulterlanger Lob mit Vollpony aussehen kann. Sie trägt die Haare bis kurz über die Schultern. Der Pony reicht kaum über die Augenbrauen hinaus. Mit den passenden Accessoires und rotem Lippenstift entsteht mühelos ein Hauch von "French Chic".
7. Long Bob mit Curtain Bangs
Jeanne Damas präsentiert ihren Long Bob mit Curtain Bangs. Die Längen sind leicht gewellt, der Pony liegt locker an den äußeren Kanten der Augenbrauen vorbei - und der Look ist perfekt.
Ein weiteres Beispiel für einen glatten Long Bob mit Curtain Bangs finden Sie hier. Die schulterlangen Haare werden mit einer Rundbürste nach innen geföhnt. Die Pony-Strähnen legen sich harmonisch darüber und erzeugen einen weichen Übergang. Funktioniert am besten mit Mittelscheitel.
Lesetipp: 5 Looks, die zeigen, wie vielseitig der Cowgirl Bob ist.
Long Bob stylen - Tipps und Tricks
Das Styling ist individuell anzupassen. Es empfiehlt sich, das Styling gezielt auf die Haarstruktur abzustimmen.
So verleihen Sie Ihrem Lob viel Glanz
Der Lob-Haarschnitt ist ideal für Personen mit wenig Zeit und begrenztem Platz im Badezimmerschrank: Das Styling ist unkompliziert und erfordert nicht viele Produkte. In Bezug auf Glanz kann bei diesem Haarschnitt nachgeholfen werden, da dieser durch die Stufen etwas reduziert wird, weil das Licht unregelmäßiger gebrochen wird als auf einer glatten Fläche, die wie ein Spiegel reflektiert.
Tipp:Haaröle, die das Haar bereits in seiner Struktur glätten, Glanzspray sowie gelegentlich ein Shampoo, das alle Styling-Rückstände entfernt.
1. Langer Bob bei feinem Haar
Haben Sie feines Haar, das schnell platt wirkt? Dieser Haarschnitt ist die richtige Wahl, da die Stufen für zusätzliches Volumen sorgen. Wer noch mehr Fülle möchte, kann spezielle Föhnsprays verwenden, um mehr Halt am Ansatz zu erzeugen, oder eine Portion Schaumfestiger mit den Fingern im Haar verteilen. Dies verleiht der Trendfrisur mehr Textur, was ideal zum Stylen ist.
Mit dem Föhn anschließend alles kurz über eine Rundbürste ziehen (besonders die Ansätze dabei senkrecht von der Kopfhaut weghalten), um dem Haar mehr Fülle zu verleihen. Zum Schluss noch Kaltluft aufpusten - dadurch hält die Trendfrisur besser und glänzt schön.
2. Langer Bob bei Naturwellen
Longbobs funktionieren auch bei gewelltem Haar. Damit der Look nicht zu üppig wirkt, sollten die Wellen idealerweise definiert werden. Dies gelingt mit etwas Locken-Mousse: ins feuchte Haar geben und trocknen lassen.
Das Mousse kann auch zum Nacharbeiten auf trockenem Haar verwendet werden. Die Haare anschließend nicht mit einer Bürste, sondern mit einem grobzinkigen Kamm ordnen, damit sie sich nicht aufplustern.
3. Langer Bob bei Locken
Ein völlig anderes Erscheinungsbild kann mit Naturlocken erzielt werden, obwohl der Schnitt derselbe ist. Wichtig ist jedoch, die Spitzen beim Haarschnitt einige Zentimeter länger zu lassen, da die Sprungkraft der Locken berücksichtigt werden muss, wie Friseurmeister Stefan M. Pauli aus München erklärt. Starke Naturlocken sind im feuchten Zustand immer etwas länger, besonders wenn sie zum Schneiden gerade gezogen werden. Beim Trocknen ziehen sie sich dann wieder zusammen.
Auch die Silhouette sollte bei Locken beachtet werden: "Gerade bei krausem Haar sollte eher ein länglicher, ovaler Schnitt als ein runder angestrebt werden", so Friseur Pauli. Daher sollten die Stufen nicht zu weit oben am Kopf beginnen und idealerweise auch im unteren Bereich das Volumen reduziert werden.
Zum Styling empfiehlt sich ein Hitzeschutzspray, um die empfindlichen Locken nicht auszutrocknen. Ansonsten verlieren sie schnell ihre Sprungkraft.
4. Langer Bob bei glatten Haaren
Haar, das nicht einmal den Hauch einer Welle aufweist, profitiert von einem Textur-Spray, mehr ist für das Styling des Lobs nicht erforderlich. "Das ist das Schöne an diesem Schnitt: Er ist so unkompliziert, und das Haar fällt ganz von selbst", so Stefan M. Pauli vom Münchner Friseursalon.
Also: Das Spray aus circa 20 Zentimetern Entfernung von unten ins Haar sprühen, mit gespreizten Fingern hineingreifen und ein paarmal hin und herwinken - fertig.
Lob schneiden lassen: Hinweise für den Friseurbesuch
Beim langen Bob mit Pony brauchen Sie Ihrem Friseur oder Ihrer Friseurin lediglich mitzuteilen, dass Sie sich einen Long Bob wünschen. Er sollte durchgestuft sein, mit einem langen, schrägen Pony. Die Spitzen sollten höchstens bis zum Schlüsselbein reichen.
Falls Sie unsicher sind, auf welcher Seite der Pony sein soll: Die Profis erkennen schnell, auf welcher Seite der (über-)lange Pony am besten zur Geltung kommt, und fragen gegebenenfalls, wie stark die Stufen gewünscht sind.
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Welche Lob-Länge passt am besten zu mir?
Top-Friseur Stefan M. Pauli hat einen Tipp. Der Inhaber des Münchner "Salon Pauli" hat bereits für den Laufsteg gestylt - unter anderem bei Escada Sport, Marcel Ostertag und Kaviar Gauche - und weiß, wie er die optimale Länge ermittelt: Er bittet seine Kund:innen aufzustehen. "Erst dann lassen sich die Proportionen von Kopf und Körper richtig einschätzen."
Zudem sei es wichtig, dass man mit den Stufen nicht zu weit oben beginnt und vor allem nicht stumpf schneidet, sondern so, dass die Spitzen schmal auslaufen. Denn wenn es ein entscheidendes Merkmal für diesen Haarschnitt gibt, dann die Tatsache, dass er weich und fließend wirkt.
Der Long Bob muss nicht alle vier Wochen akkurat nachgeschnitten werden, er sieht auch mit ein paar Zentimetern mehr ansprechend aus.
Wichtig: Der Long-Bob ist weder eindeutig kurz noch ganz klar lang, aber lang genug, um noch einen Zopf zu binden - hier finden Sie tolle Frisuren mit Pferdeschwanz zur Inspiration. Auch Hochsteckfrisuren wie ein Knoten oder der "French Twist" halten mit der bewusst unentschiedenen Länge gut. Lassen Sie sich auch von unseren Frisuren mittellang inspirieren.
Lob: Was den "Calligraphy Cut" und "Care Cut" auszeichnet
Eine Schnitttechnik, die sich für den Long-Bob anbietet, ist der vom Feinhaarspezialisten Frank Brormann entwickelte "Calligraphy Cut", bei dem die Haare mit einer Art Federhalterklinge in Wuchsrichtung und in einem idealen Winkel von 21 bis 23 Grad "gesclicet" werden.
Dadurch fallen sie voller und man hat nach dem Haarschnitt sogar den Eindruck, mehr davon zu haben. Brormanns Muse war ein Mädchen aus Südafrika mit sehr feinem Haar, für das er den perfekten Schnitt fand - und somit eine Trendfrisur. "Eine Art Erleuchtung", beschreibt der Friseurmeister diese Premiere.
Zudem: Besonders schonend für die Haarspitzen ist auch die Schnittechnik "Care Cut", bei der die Spitzen mit einer speziellen, warmen Schere geschnitten werden. Vorteil: Durch das "warme" Kürzen der Spitzen bleibt die Struktur der Haare geschlossen, wird versiegelt und somit nicht weiter aufgeraut.
Wie oft sollte der Long Bob nachgeschnitten werden?
Im Grunde sind der geslicete oder der gestufte Lob der perfekte Haarschnitt, um die Haare allmählich herauswachsen zu lassen. Durch die Stufen fallen die Haare locker ineinander, und das Gesamtbild wirkt weiterhin wie eine Frisur.
Wer jedoch die Long Bob-Länge beibehalten möchte, sollte alle acht bis zehn Wochen einen neuen Termin vereinbaren. Merken Sie sich Folgendes: Die Haare wachsen im Durchschnitt etwa einen Zentimeter pro Monat. Daran können Sie sich orientieren. Mit calligraphiertem Haar haben Sie zwischen den Friseurbesuchen zwei Wochen mehr Zeit, da es aufgrund der Schneidetechnik nicht stumpf auf Kleidung (beispielsweise auf Schals und hochgeschlagene Mantelkragen im Winter) stößt und somit etwas weniger anfällig für Spliss ist. Es biegt sich flexibler, was besonders wichtig ist, wenn die Haare auf den Schultern aufliegen.
Wenn Sie sich bei der Wahl Ihres perfekten Haarschnitts unsicher sind, finden Sie hier weitere Hinweise, wie Sie die perfekte Frisur finden: "Frisuren für ein langes Gesicht", "Frisuren für herzförmige Gesichter", "Frisuren für eckige Gesichter" und "Frisuren für ein rundes Gesicht". Sind Sie unsicher, ob Sie Ihre Haare schneiden lassen sollen? Unsere Ratschläge unterstützen Sie bei Ihrer Entscheidung.
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Brigitte
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