Ausprägungen vaskulärer Demenz
Was ist vaskuläre Demenz?
Was ist vaskuläre Demenz?
Demenz tritt in vielfältigen Varianten in Erscheinung. Unter sämtlichen dementiellen Erkrankungen repräsentiert die vaskuläre Demenz mit annähernd fünfzehn Prozent der Fälle die zweithäufigste Form nach der Alzheimer-Demenz. Nach aktuellen Schätzungen sind rund 0,3 v.H. (Prozent) der Bevölkerung von dieser speziellen Demenzform betroffen. Die Anfälligkeit, an dieser Krankheit zu leiden, erhöht sich mit dem fortschreitenden Lebensalter tendenziell.
Die vaskuläre Demenz entwickelt sich primär infolge von zerebralen Durchblutungsstörungen. Als ursächliche Faktoren hierfür können Gefäßablagerungen (Plaques) innerhalb der Blutgefäße, Blutgerinnsel (Thromben) oder auch kleinere intrakranielle Blutungen infrage kommen. Diese Gegebenheiten können zur Folge haben, dass spezifische Gehirnbereiche unzureichend mit Sauerstoff versorgt werden. Hierdurch besteht die Gefahr, dass Nervenzellen in unterschiedlichen Arealen des Gehirns geschädigt werden oder absterben. Die Manifestation einer vaskulären Demenz ist sowohl nach einem oder mehreren, selbst geringfügigen, Schlaganfällen (zerebralen Insulten) möglich, als auch gänzlich ohne jegliche vorangegangene Schlaganfallereignisse.
Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer vaskulären Demenz kann steigen, sofern das kardiovaskuläre System beeinträchtigt ist. Dazu zählen beispielsweise Bluthochdruck (Hypertonie), ausgeprägte Adipositas (starkes Übergewicht), Diabetes oder aktiver Nikotinkonsum.
Initial (zu Beginn) der vaskulären Demenz können sich vornehmlich Schwierigkeiten mit der Konzentrationsfähigkeit, eine Verlangsamung der Denkprozesse sowie merkliche Wesensänderungen (Persönlichkeitsveränderungen) zeigen. Zusätzlich können sich Gehschwierigkeiten (Gangstörungen), eine Inkontinenz der Blase sowie Sprachbeeinträchtigungen einstellen. Auch Gedächtnisstörungen (mnestische Defizite) können auftreten, stehen aber zu Beginn der Symptomatik nicht immer im primären Vordergrund. Das Ausmaß und die Intensität des Auftretens dieser Symptome korrelieren maßgeblich mit der spezifischen Art der Hirnläsion und der betroffenen zerebralen Region.
Um zu verifizieren, ob eine dementielle Erkrankung überhaupt vorliegt, werden anfänglich die charakteristischen Symptome und ihr Verlauf detailliert erfasst. Dies kann bereits frühzeitig potenzielle Anhaltspunkte dafür liefern, ob es sich um eine vaskuläre Demenz handeln könnte. Zur präzisen Diagnostik dieser Form werden eingangs sowohl das Herz-Kreislauf-System als auch neurologische Funktionen, wie etwa der Gleichgewichtssinn, eingehend untersucht. Hämatologische Analysen (Blutuntersuchungen) vermögen Indizien für Risikofaktoren von Durchblutungsstörungen bereitzustellen. Manifestationen zerebraler Läsionen (Hirnschädigungen) können
mittels sogenannter bildgebender Diagnostik, wie zum Beispiel CT und MRT, detektiert werden.
Es ist von entscheidender Bedeutung zu ermitteln, ob eine gemischte Form mit einer anderen dementiellen Erkrankung, wie der Alzheimer-Demenz, gegeben ist, da dies die therapeutischen Maßnahmen maßgeblich beeinflussen kann.
Die therapeutische Intervention bezweckt, die kognitiven und physischen Kompetenzen der Patienten zu konservieren, die Progression des Leidens zu verzögern und die Lebensqualität der direkt Betroffenen zu sichern.
Zerebrale Durchblutungsstörungen lassen sich medikamentös therapieren; ebenso können diverse Risikofaktoren, wie beispielsweise der Bluthochdruck, medikamentös angegangen werden. Auf andere Gefährdungsfaktoren, wie zum Beispiel den Tabakkonsum, kann man hingegen eigenverantwortlich Einfluss nehmen.
Die dementiellen Erscheinungsbilder sind insbesondere durch nicht-pharmakologische (medikamentenfreie) Therapien gut behandelbar.