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Ernährung nach der Chemotherapie

Optimale Ernährung
während der Krebsbehandlung

Essen, das guttut - weshalb eine gesunde Ernährung vonnöten ist

Jedermann weiß aus eigener Erfahrung, wie bedeutsam eine ausgewogene Ernährung ist, um Körper und Geist zu kräftigen. Nahrungsmittel agieren als Energielieferanten für den Organismus. Sie versorgen diesen mit der erforderlichen Energie, die tagtäglich benötigt wird. Während einer Krebserkrankung ist der Ruheenergieverbrauch, sprich die Energie, die für die grundlegenden Körperfunktionen (beispielsweise Muskelaktivität, Wärmeregulierung, Blutkreislauf und Atmung) des Körpers erforderlich ist, oftmals erhöht.

Eine geringe bzw. mangelhafte Ernährung führt somit auch zu einem beeinträchtigten Gesundheitszustand, was sich nicht nur auf den Körper, sondern auch auf das psychische Wohlbefinden auswirkt. Daher ist eine ausreichende und ausgewogene Ernährung von wesentlicher Bedeutung - besonders während einer Krebstherapie.

Achtung!

Immer wieder machen sogenannte Krebsdiäten und spezielle Ernährungsformen die Runde, die beispielsweise Tumore „aushungern' sollen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, da derartige Diäten häufig zu einem Defizit an benötigten Nährstoffen führen. Weiterführende Informationen finden Sie im Artikel „Hochkalorische Trinknahrung und Krebsdiäten".

Prinzipiell sollte die Ernährung bei Krebs der Zusammensetzung einer vollwertigen Kost eines gesunden Menschen entsprechen.

Der Schwerpunkt der Ernährung während einer Krebserkrankung und der dazugehörigen Therapie liegt jedoch vor allem auf der Aufrechterhaltung des Körpergewichts. Ein schneller und erheblicher Gewichtsverlust, der oftmals bereits vor der Krebsdiagnose auftritt, bedeutet nicht nur eine Reduktion von Fettgewebe, sondern auch von Muskelmasse sowie Beeinträchtigungen des Flüssigkeitshaushaltes. Die Konsequenzen: Erschöpfung, Antriebslosigkeit sowie Schwindelgefühle und Kreislaufprobleme.

Aber auch der Genuss spielt eine wichtige Rolle bei „ausgewogener Ernährung'. Wer erinnert sich nicht an die wohltuende Hühnersuppe von Oma oder den leckeren Pudding der Mutter? Insbesondere im Falle einer so schwerwiegenden Erkrankung wie Krebs verspüren viele den Wunsch, dem Körper durch die Nahrungsaufnahme etwas Gutes zu tun.

Die Ernährung sollte daher keine Beklommenheit auslösen, sondern weiterhin Freude und Genuss bereiten, um auf diese Weise die Lebensqualität positiv zu beeinflussen. Aus diesem Grund ist bei Krebs eine ausgewogene, schmackhafte, aber auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Ernährung erforderlich.

Gründe für einen Gewichtsverlust bei Krebserkrankungen

Die Auslöser für einen Gewichts- bzw. Appetitverlust können vielfältiger Natur sein. Ein Faktor ist die Krebserkrankung selbst. Teilweise entstehen durch die Erkrankung bestimmte Substanzen im Körper, die Appetitlosigkeit hervorrufen können. Einige Krebspatienten bemerken zudem eine Veränderung des Geschmackssinns, wobei die Nahrung in Bezug auf Geschmack und Geruch anders wahrgenommen wird (zum Beispiel sehr salzig, sehr bitter oder ein unangenehmer Geruch), was den Appetit mindern kann. Ist der Grundumsatz durch die Erkrankung selbst erhöht, werden täglich mehr Kalorien benötigt als zuvor. Auch Temperaturschwankungen während der Therapie können den Körper belasten und erfordern mehr Energie.

Therapiebedingte Nebenwirkungen als Auslöser

Zusätzlich können Nebenwirkungen der Chemo- oder Strahlentherapie wie Übelkeit, eine Entzündung der Schleimhäute (im Mundbereich, in der Speiseröhre, im Magen oder im Darmtrakt) sowie Appetitlosigkeit die Nahrungsaufnahme erschweren.

In den meisten Fällen entsteht Gewichtsverlust durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Um dies zu verhindern, haben wir einige alltagstaugliche Ratschläge für Sie zusammengestellt, die Ihnen eine genussvollere und vor allem ausreichende Ernährung während der Behandlung ermöglichen sollen.

Was bedeutet eine ausgewogene Ernährungsweise?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat auf Grundlage von Studien einige Leitlinien formuliert, die für eine gesunde, ausgewogene Ernährung beachtet werden sollten - unabhängig davon, ob es sich um einen Krebspatienten oder eine gesunde Person handelt. Wir haben die wichtigsten Aspekte für Sie zusammengefasst:

  • Vielfalt auf dem Teller: Wir haben Zugang zu einer großen Bandbreite an Lebensmitteln. Gönnen Sie sich daher Abwechslung bei der Auswahl Ihrer Speisen und seien Sie offen für neue Nahrungsmittel. Pflanzliche Produkte sollten dabei bevorzugt werden.
  • Die „5 am Tag'-Regel: 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst sollten in Ihren täglichen Ernährungsplan integriert werden. Die 2 Portionen Obst können alternativ auch durch 1 Handvoll Nüsse oder Hülsenfrüchte ersetzt werden.
  • Achten Sie auf die Getreideauswahl: Vollkornprodukte sind für unseren Körper am bekömmlichsten und sorgen für ein besseres Sättigungsgefühl. Darüber hinaus enthalten sie wichtige Ballaststoffe. Nicht nur bei Brot, sondern auch bei Nudeln, Mehl und Reis kann man darauf achten. Beachten Sie jedoch, dass Sie während Ihrer Therapie Ballaststoffe möglicherweise weniger gut vertragen.
  • Ergänzung durch Milchprodukte: Milchprodukte enthalten einen hohen Anteil an Calcium und Eiweißen. Wer aufgrund von Unverträglichkeiten oder einer veganen Ernährungsweise auf tierische Produkte verzichtet, kann entweder auf laktosefreie Alternativen zurückgreifen oder die tierischen Lebensmittel durch pflanzliche Produkte mit einem hohen Eiweiß-, Calcium- und B-Vitamingehalt ersetzen. Hinweis: Gerade während einer Chemotherapie kann es vorübergehend zu einer Lactoseintoleranz kommen.
  • Fett und Öle: Wie bei vielen Dingen kommt es immer auf die Menge an. Achten Sie beim Würzen oder Braten darauf, nur eine geringe Menge Öl zu verwenden. Auch die Art des Fettes ist von Bedeutung. Insbesondere pflanzliche Öle wie Sonnenblumenöl oder Rapsöl sind reich an essenziellen und wertvollen Fettsäuren. Eine Portion entspricht etwa 1 Esslöffel Pflanzenöl oder 2 Esslöffel Streichfett bzw. Butter. Beschränken Sie Ihren Tagesbedarf auf etwa 2 Portionen pro Tag.
  • Übermäßigen Konsum von Zucker und Salz vermeiden: Sie dürfen sich hin und wieder etwas gönnen. Ein übermäßiger Konsum von zuckerhaltigen oder stark gewürzten Lebensmitteln ist jedoch auf Dauer ungesund für den Körper und kann zudem die Schleimhäute reizen.
  • Trinken Sie ausreichend Wasser: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens 1,5 Liter täglich) ist förderlich für den Körper und hält unsere Haut und Schleimhäute hydratisiert. Gesüßte oder alkoholische Getränke sollten hingegen nur in begrenzten Mengen konsumiert werden.
  • Bereiten Sie Ihre Speisen schonend zu: Garen Sie Ihr Essen so kurz wie möglich. Übermäßiges Braten oder zu langes Kochen kann die Vitamine und andere Nährstoffe zerstören.
  • Das Auge isst mit: Richten Sie Ihr Essen ansprechend an und nehmen Sie sich Zeit beim Essen. Vermeiden Sie es, sich selbst unter Druck zu setzen, selbst wenn Sie wenig Appetit verspüren - dies kann den gegenteiligen Effekt haben.
  • Bleiben Sie in Bewegung: Sport ist auch während einer Krebserkrankung von großer Bedeutung und kann den Appetit anregen. Bleiben Sie also aktiv und gestalten Sie Ihren Alltag so aktiv, wie es Ihre Gesundheit zulässt.

Ernährungsempfehlungen für Krebspatienten

Köstlichkeiten aus dem Mittelmeerraum

Die Ernährung während der Krebstherapie sollte das Gewicht stabilisieren und gleichzeitig wohlschmeckend sein. Denn ein guter Ernährungszustand geht oft mit einer besseren Verträglichkeit der Behandlung einher. Dies ist nicht nur erstrebenswert, sondern auch von Bedeutung, da es zu einer Verbesserung der Lebensqualität und einer Aufhellung der oft ohnehin gedrückten Stimmung beiträgt.

Achten Sie daher auf einen ausgewogenen Ernährungsplan, idealerweise orientiert an der traditionellen Mittelmeerküche und an Ihren persönlichen Vorlieben.

Obst, Gemüse, Ballaststoffe

Verzehren Sie möglichst viel farbenfrohes Obst und Gemüse, soweit Sie es vertragen, sowie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und wenig Fleisch.

Fisch

Ideal wären 1 bis 2 Mal pro Woche fettreiche Seefische (alternativ mit Omega-3-Fettsäuren angereicherte Produkte), verfeinert mit hochwertigem Olivenöl und Knoblauch.

Milchprodukte

Auch der regelmäßige Verzehr von Milchprodukten ist wünschenswert. Sie sind eine wichtige Quelle für Eiweiß und schützen vor Kraft- und Gewichtsverlust.

Folgendes sollte vermieden werden

  • stark verarbeitete Lebensmittel, wie beispielsweise Wurstwaren
  • stark zuckerhaltige Nahrungsmittel
  • Fastfood
  • Alkohol

Gar keinen Appetit?

Empfehlungen für eine optimale Ernährung

  • Essen Sie, wonach Ihnen der Sinn steht!
  • Teilen Sie Ihre Mahlzeiten in mehrere kleine Portionen auf.
  • Vermeiden Sie anhaltende Essensgerüche durch regelmäßiges Lüften.
  • Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre oder sorgen Sie gegebenenfalls für Ablenkung beim Essen.
  • Beginnen Sie mit den proteinreichen Bestandteilen der Mahlzeit (Eier, Fisch, Fleisch, Milch und Milchprodukte, Hülsenfrüchte).
  • Sprechen Sie bei auftretender Übelkeit mit Ihrem behandelnden Arzt über Ihre Medikation. Diese kann gegebenenfalls angepasst werden. Verbleiben Sie nach der Mahlzeit möglichst in aufrechter Position. Hilfreiche Ratschläge bei Übelkeit finden Sie zudem im Artikel Übelkeit und Erbrechen.
  • Wenn Sie nur geringe Mengen zu sich nehmen können oder Probleme beim Schlucken haben, greifen Sie auf energiereiche (hochkalorische) Nahrungszusätze zurück. Diese sind sowohl in süßen als auch in herzhaften Varianten und in verschiedenen Konsistenzen erhältlich (von Trinklösung bis hin zu Pudding).
  • Sprechen Sie bei Schmerzen, Unwohlsein und depressiven Verstimmungen mit Ihrem Arzt. Auch seelische Belastungen oder Erkrankungen können Appetitlosigkeit auslösen oder verstärken. Bewegen Sie sich so viel wie möglich. Dies fördert den Appetit und wirkt dem Muskelabbau entgegen. Lesen Sie hierzu auch den Artikel Krebs und Sport.
  • Fragen Sie Ihren behandelnden Arzt, ob bei Ihnen der Einsatz verdauungsfördernder Medikamente in Frage kommt. In Betracht kommen können verschreibungspflichtige Präparate oder auch das Fertigarzneimittel Iberogast®. Diese Medikamente können gegen ein zu früh einsetzendes Sättigungsgefühl helfen und so den körperlichen Abbau aufhalten.

Rezeptvorschläge für die Tumortherapie

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