Hausmittel bei Schnupfen und Erkältung
11 Hausmittel zur Linderung bei Schnupfen
Ein Schnupfen, häufig eine lästige Begleiterscheinung einer Erkältung, tritt vor allem in den kalten Monaten bei zahlreichen Menschen auf. Um den Schnupfen rasch zu überwinden, existieren diverse natürliche Optionen. Die 11 effektivsten Hausmittel gegen Schnupfen werden hier im Überblick präsentiert.
Ausreichend trinken - Tee und Wasser
Bei einem Schnupfen ist es ratsam, reichlich zu trinken, um die gereizten Nasenschleimhäute zu befeuchten und zu beruhigen. Das Gleiche gilt für die Schleimhäute der Atemwege. Durch die vermehrte Flüssigkeitszufuhr kann festsitzendes Nasensekret verflüssigt werden, was die Atmung deutlich erleichtert.
Man rät während einer Erkältung zu mindestens zwei Litern Flüssigkeit täglich. Dies kann in Form von Wasser oder warmen Tees geschehen. Besonders warmer Tee ist empfehlenswert, da die aufsteigenden Dämpfe und ätherischen Öle während des Trinkens in die Nase gelangen und somit das Atmen erleichtern. Hilfreiche Tees sind unter anderem:
- Kamille
- Ingwer
- Eisenkraut
- Holunder
- Lindenblüten
- Mädesüß
- Thymian
- Salbei
Hühnersuppe - Ein natürliches Hausmittel gegen Schnupfen
Eine weitere warme Flüssigkeit, die man während einer Erkältung zu sich nehmen kann, ist die Suppe. Auch hier gleicht die Aufnahme den Flüssigkeitsbedarf aus und der aufsteigende Dampf entfaltet eine ähnliche Wirkung. Oft wird Hühnersuppe empfohlen, da sie bestimmte Eiweiße (Cystein) enthält, die das Immunsystem stärken und die typischen Symptome einer Erkältung, wie beispielsweise Schnupfen, lindern. So bekämpft sie Entzündungen und führt zu einem Abschwellen der Nasenschleimhaut. Darüber hinaus liefert sie die Vitamine A und E, die als gesundheitsfördernd gelten. Bei einer veganen oder vegetarischen Ernährungsweise sind diverse Gemüsesuppen eine gute Alternative.
Scharfes Essen als Schnupfenhelfer
Bleiben wir beim Thema Essen, denn scharfe Gewürze können ebenfalls bei Schnupfen unterstützend wirken. Durch die intensiven Gewürze und die darin enthaltenen Stoffe, wie Senföle, Schwefelstoffe sowie ätherische Öle, wird die Nase befreit. Mögliche Lebensmittel, die bei Schnupfen helfen können, sind:
Knoblauch
Knoblauch als Hausmittel gegen Schnupfen zeichnet sich durch eine keimhemmende und desinfizierende Wirkung aus. Bei Erkältungen wird der Konsum von etwa vier Gramm frischem Knoblauch pro Tag empfohlen. In der Regel entspricht das zwei bis drei Zehen.
Zwiebel
Durch die schwefelhaltigen Inhaltsstoffe wirkt die Zwiebel ebenfalls entzündungshemmend und zusätzlich antibakteriell. Bei Schnupfen kann ein Zwiebelsirup besonders hilfreich sein. Dazu schält man eine große Zwiebel, schneidet sie klein und gibt sie in ein sauberes Einmachglas. Den kleingeschnittenen Zwiebelstücken fügt man zwei Esslöffel Zucker hinzu, verschließt das Glas fest und schüttelt es gründlich. Innerhalb von zwei Stunden beginnt sich der süße Zwiebelsirup zu bilden. Die Einnahme von ein bis zwei Esslöffeln mehrmals täglich wird empfohlen.
Rettich und scharfe Senföle
Besonders in schwarzem Rettich sind scharfe Senföle und Bitterstoffe enthalten. Diese hemmen Bakterien, Viren und Pilze und lösen Schleim in den oberen Atemwegen. Um einen Rettichsaft herzustellen, muss man einen schwarzen Rettich schälen, reiben und anschließend mit einer Saftpresse auspressen. Es empfiehlt sich eine Einnahme von ein bis zwei Esslöffeln mehrmals täglich. Aus Rettich kann man ebenso gut Rettichsirup herstellen. Hierfür höhlt man den Rettich mit einem Löffel aus und füllt dies mit Honig auf. Die Wurzel lässt man mehrere Stunden ziehen und füllt den gewonnen Saft anschließend in ein Einmachglas. Man sollte einen Teelöffel Rettichsirup mehrmals täglich einnehmen.
Chili
Eine Mahlzeit mit viel Chili wärmt den fröstelnden Körper von innen auf und wirkt schleimlösend. Außerdem unterstützt Chili die Durchblutung der Schleimhäute in den Atemwegen, wodurch das Immunsystem Krankheitserreger besser abwehren kann.
Mit Vitamin C und Zink gegen Schnupfen
Neben Tee und Wasser ist auch schwarzer Johannisbeersaft eine gute Option, da er reich an Vitamin C ist und in kleinen Schlucken mit heißem Wasser verdünnt getrunken werden kann. Daneben gibt es noch das altbewährte Hausmittel gegen Schnupfen: die heiße Zitrone. Im frisch gepressten Zitronensaft findet sich nämlich ebenfalls eine hohe Konzentration an Vitamin C, welches das Immunsystem unterstützt. Wichtig: zu heißes Wasser reduziert den Gehalt an Vitamin C, daher sollte man nur lauwarmes Wasser verwenden.
Viele empfehlen auch die Einnahme von Zink, um gegen den Schnupfen vorzugehen. Zinktabletten können in der Regel eine Erkältung verkürzen, bringen aber eine Reihe von Nebenwirkungen mit sich. Oftmals leidet man nach der Einnahme an Übelkeit und hat einen besonders unangenehmen Geschmack im Mund. Nimmt man Zink zudem über einen längeren Zeitraum ein, gefährdet man sein Immunsystem.
Brust einreiben bei Schnupfen
Zum Einreiben der Brust können verdünnte ätherische Öle mit Eukalyptus, Menthol und Kampfer verwendet werden. Dadurch erweitern sich die Bronchien und das Atmen fällt Betroffenen leichter. Die flüchtigen Öle gelangen in die Nase und befreien sowie öffnen diese von innen. Es entsteht zwar kein schnellerer Heilungsprozess, jedoch kreiert das Einreiben der Brust ein kurzfristiges Wohlbefinden. Allerdings sind sie nicht für Kleinkinder oder Säuglinge geeignet.
Wärme als Hausmittel bei Schnupfen
Ein einfaches Hausmittel gegen den Schnupfen ist wohltuende Wärme. Durch sie wird die Durchblutung in der Nase gefördert und das Immunsystem kann die Erreger bekämpfen. Wärme hilft von innen, wie beispielsweise durch das Trinken von Tees oder scharfem Essen, und ebenfalls von außen, beispielsweise mit einer Rotlichtlampe.
Wickel und Kompressen wirken schleimlösend
Wickel mit verschiedenen Zusätzen helfen dem Körper beim Kampf gegen den Schnupfen. Es gibt verschiedene Varianten:
Senfmehlkompresse
Eine Senfmehlkompresse wendet man einmal täglich an. Sie hilft besonders bei verengten oder verstopften Atemwegen, da sie bei einer Erkältung, Bronchitis oder Lungenentzündung auf den Brustkorb aufgelegt wird. Eine Senfmehlkompresse sollte nur einmal am Tag und am besten vormittags aufgelegt werden.
Für eine Senfmehlkompresse benötigt man 10 bis 30 Gramm Senfmehl, welches man zwei Zentimeter dick auf ein Stück Zellstoff gibt, anschließend faltet und dann in ein Tuch einschlägt. Die Kompresse wird in 250 ml warmes Wasser gelegt und muss zunächst durchziehen. Nach einiger Zeit kann man diese vorsichtig ausdrücken, aber auf keinen Fall auswringen. Die Kompresse wird anschließend faltenfrei auf die betreffende Körperstelle gelegt und mithilfe eines Außentuchs fixiert.
Da die Kompresse schnell zu Hautbrennen führt, sollte die erste Anwendung nur 1 bis 3 Minuten dauern, die Tage darauf sind bis zu 10 Minuten möglich. Nach der abgelaufenen Zeit sollte man die Kompresse schnell abnehmen und die Haut mit Olivenöl einreiben. Danach 30 bis 60 Minuten abgedeckt ruhen lassen.
Zitronenkompresse
Eine Zitronenkompresse wirkt aufgrund der ätherischen Öle entzündungshemmend und schleimlösend. Dafür schneidet man eine ungespritzte Zitrone in Scheiben und bindet zwei bis drei Scheiben mittels einer Mullbinde an den Fußsohlen festen. Über die Binde empfiehlt sich Tragen von Baumwollsocken. Möchte man den Schnupfen besonders schnell loswerden, kann man die Zitronenkompresse auch über Nacht wirken lassen.
Meerrettichauflage
Eine Meerrettichauflage wirkt schleimlösend und kann einmal am Tag durchgeführt werden. Hierfür nimmt man einen Esslöffel frisch geriebenen Meerrettich und gibt diesen auf eine Mullkompresse. Die Kompresse schlägt man ein, verschließt sie und legt sie anschließend maximal vier Minuten auf die Nebenhöhlen. Die Haut wird danach gereizt sein und sollte mit pflanzlichem Öl eingerieben werden.
Brustwickel
Auch ein feucht-warmer Brustwickel hilft, den Schleim in den Atemwegen zu lösen. Man benötigt ein Baumwolltuch, welches von beiden Seiten zur Mitte aufgerollt wird und anschließend längs in einem Geschirrtuch aufgerollt wird. Die Rolle wird herausragende Enden haben und wird in einer Schüssel mit 500 bis 750 ml kochendem Wasser übergossen. Die Rolle lässt man etwa 15 Minuten ziehen und wringt diese anschließend aus. Das Innentuch wird eng um die Brust gelegt und mit zwei weiteren Tüchern befestigt. Die Wickel können 20 bis 30 Minuten auf der Brust bleiben und maximal zweimal täglich angewendet werden.
Tipp: Zu dem Wasser kann man ätherische Öle hinzufügen, die die Wirkung der Brustwickel verstärken.
Nasenspülung mit Kochsalz bei Schnupfen
Eine Nasenspülung mit Kochsalzlösungen pflegt, befeuchtet und reinigt die Schleimhäute der Nase. Sie beseitigen Bakterien, welche in der Nasenschleimhaut sitzen und lösen Verkrustungen. Allerdings sind sie während einer Erkältung nicht immer hilfreich. Denn eine Nasendusche kann die Erreger umso mehr in den Nasennebenhöhlen verteilen und so den Infekt verschlimmern.
Inhalieren bei Schnupfen
Das Inhalieren von heißem Wasserdampf befeuchtet nicht nur die Atemwege, sondern verflüssigt auch das verdickte Nasensekret. Zusätzlich schwillt die Nasenschleimhaut ab und lokale Entzündungen werden gehemmt. Bei Kindern sollte man bei der Wasserdampfinhalation vor allem mit ätherischen Ölen aufpassen, da sie sich leicht verbrennen und verbrühen können sowie Schleimhautentzündungen und Atemprobleme auslösen können. Sie sollten nur unter Aufsicht inhalieren.
Für das Inhalieren benötigt man lediglich heißes Wasser in einer Schüssel und ein Handtuch. Man beugt den Kopf über die Schüssel und bedeckt alles mit einem Handtuch, sodass kein Dampf entweichen kann. Der Dampf soll dann langsam eingeatmet werden. Häufig werden verschiedene Zusätze empfohlen:
- Salz soll wenig wirken, da sie nur geringfügig in den Dampf übergehen werden.
- Eukalyptus könnte Schleimhäute zum Austrocknen bringen.
- Latschenkieferöl empfiehlt sich am ehesten und soll in minimaler Dosierung verwendet werden.
- Dampfbad mit Kamille
Besonders das Inhalieren mit einem Kamillendampfbad hilft bei akutem und chronischen Schnupfen sowie bei Schleimhautentzündungen der Nasen- und Nebenhöhlen. Die Anwendung erfolgt ähnlich wie oben beschrieben, jedoch wird ungesüßter Kamillentee zu dem Wasser hinzugefügt.
Kräuterbad bei Schnupfen
Wie bereits oben erwähnt, hilft Wärme enorm gegen Schnupfen. Durch sie werden die unangenehmen Symptome gelindert und die Viren bekämpft, da die Durchblutung gesteigert wird und das Immunsystem so gestärkt wird. Mit einem heißen Kräuterbad wird man von außen gewärmt und die feuchte Umgebungsluft tut den Schleimhäuten gut. Folgende Kräuter werden für ein Bad bei einer Erkältung empfohlen:
- Eisenkraut
- Lavendel
- Mädesüß
- Salbei
Fußbad hilft gegen Schnupfen
Fußbäder erweisen sich ebenfalls als gutes Hausmittel gegen Schnupfen. Sie fördern die Durchblutung und stimulieren das Immunsystem.
Ein ansteigendes Fußbad stoppt den beginnenden Infekt, befreit die Nase und durchwärmt den ganzen Körper. Hierfür benötigt man ein Gefäß, in das beide Füße gleichzeitig passen, und circa 37,5 Grad warmes Wasser. Nach einigen Minuten kann man heißes Wasser nachgießen, es sollte jedoch die 40 Grad nicht überschreiten. Das Fußbad sollte nach 10 bis 15 Minuten beendet werden. Danach werden die Füße abgetrocknet, in warme Wollsocken gesteckt und sollen dann eine Stunde zugedeckt ruhen.
Ein Senfmehlfußbad regt die Durchblutung an und löst festsitzenden Schleim. Auch hier sollte das Wasser maximal 38 Grad haben und diesmal bis zu den Waden reichen. In das Wasser rührt man 10 bis 30 Gramm schwarzes Senfmehl ein. Mit einem großen Handtuch über den Knien schützt man sich vor aufsteigenden Dämpfen. Nach zwei bis zehn Minuten kommt es zu einem brennenden Gefühl, jedoch sollte man die Füße weitere fünf bis zehn Minuten im Wasser ruhen lassen. Danach werden die Füße gründlich abgespült, mit Olivenöl eingerieben und sollen dann ruhen.
Weitere Tipps gegen Schnupfen
Um gegen Schnupfen vorzugehen, gibt es noch weitere Hausmittel gegen Schnupfen, die hier kurz aufgeführt werden:
- Um nachts bei einer verstopften Nase besser schlafen zu können, hilft es, den Kopf höher zu lagern. Dies erreicht man entweder durch ein verstellbares Bett oder durch einen Stapel an Kissen.
- Meerwasser-Nasenspray spendet Feuchtigkeit und wirkt aufgrund des Salzgehalts antibakteriell.
- Ein einfaches Mittel gegen Schnupfen ist sich auszuruhen und somit das Immunsystem mit Ruhe und viel Schlaf im Kampf gegen die Viren zu unterstützen.
- Eine befeuchtete Raumluft unterstützt die Schleimhäute. Hier hilft schon eine mit Wasser gefüllte Schale auf dem Heizkörper, um eine dauerhafte Befeuchtung zu haben.
- Bewegung an der frischen Luft, jedoch sollte auf Sport und weitere anstrengende Arbeit verzichtet werden.
- Ätherische Öle helfen nicht nur beim Inhalieren oder Einreiben, sondern auch in Form von Duftlampen. So schwellen Schleimhäute ab und führen zu Linderung des Schnupfens. Es empfiehlt sich Pfefferminz-, Eukalyptus-, Teebaum- oder Thymianöl.