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Krätze im Intimbereich: Symptome

Krätze (Skabies): Ansteckung, Anzeichen und Behandlung

Was ist Krätze?

Krätze (Skabies) ist eine Hauterkrankung, die quälenden Juckreiz verursacht und durch die Krätzmilbe ausgelöst wird. Diese Milbe, ein Spinnentier, erreicht eine Größe von maximal 0,5 Millimetern. Weltweit tritt Krätze auf, und sie kann Menschen jeden Alters befallen. Geschätzt sind weltweit 300 Millionen Menschen betroffen. In Mitteleuropa ist Krätze entweder eine vereinzelt auftretende Krankheit oder tritt in Form von Ausbrüchen auf.

Eine Krätze-Infektion ist unangenehm und kann für die Betroffenen manchmal peinlich sein. Mangelnde Hygiene ist jedoch nicht die Ursache des Übels.

Eine besonders gravierende Form ist die Borkenkrätze, auch als Krustenskrabies bekannt. Hier ist der Milbenbefall extrem stark, wobei Füße, Hände, Knie und Ellenbogen eine ausgeprägte Krustenbildung aufweisen.

Wie kann man sich mit Krätze infizieren?

Die Erkrankung wird nicht durch mangelnde Hygiene ausgelöst, sondern durch die sogenannte Krätzmilbe, auch bekannt als Sarcoptes scabiei. Wenn eine befruchtete weibliche Milbe auf die menschliche Haut gelangt, gräbt sie sich in die oberste Hautschicht ein und legt dort in bis zu einem Zentimeter langen Kanälen ihre Eier ab. Der Kot der Milbe verbleibt ebenfalls dort, was zu einer Entzündung der Haut führt. Dies löst Juckreiz und Brennen aus.

Wie erfolgt die Ansteckung bei Krätze?

Die Übertragung erfolgt direkt von Mensch zu Mensch durch engen Körperkontakt. Eine Übertragung von Krätzmilben ist nur bei länger andauerndem Haut-zu-Haut-Kontakt über einen Zeitraum von mindestens 5 bis 10 Minuten möglich, so Experten. Daher sind Kontaktpersonen, die sich mit Krätze anstecken können, in der Regel Familienmitglieder oder Bewohner einer Wohngemeinschaft, wie beispielsweise Paare, Geschwister, Eltern mit Kleinkindern oder pflegebedürftige Personen sowie deren Betreuer. Das Infektionsrisiko steigt mit der Anzahl der Milben auf der Hautfläche des Patienten. Bei der Borkenkrätze ist die Anzahl der Milben auf der Haut der Betroffenen besonders hoch, was sie im Gegensatz zur gewöhnlichen Krätze höchst ansteckend macht.

Tückisch ist, dass es zwei bis fünf Wochen dauern kann, bis sich erste Anzeichen zeigen. Das bedeutet, man kann symptomfrei sein, sich aber dennoch bereits infiziert haben und seine engsten Mitmenschen anstecken.

Eine Übertragung von Krätzmilben über Textilien wie Bettwäsche, Wolldecken, Unterwäsche oder Verbandsstoffe ist zwar möglich, aber selten. Händeschütteln, Begrüßungsküsse, Umarmungen oder eine medizinische Untersuchung der Haut dauern in der Regel zu kurz für eine Ansteckung und stellen damit nur ein geringes Risiko dar.

Wie lässt sich einer Ansteckung mit Krätze vorbeugen?

Selbst eine gute Körperhygiene kann eine Ansteckung nicht vollständig verhindern. Eltern von infizierten Kindern oder Mitarbeiter im Pflegebereich sollten daher beim Eincremen der Kranken Handschuhe tragen. Bei der Behandlung einer Borkenkrätze werden zusätzlich Schutzanzüge empfohlen.

Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Pflegeheime oder Krankenhäuser sind verpflichtet, eine Krätze-Erkrankung unverzüglich zu melden. Infizierte müssen dann der Einrichtung fernbleiben, bis sie niemanden mehr anstecken können.

Was sind die ersten Anzeichen von Krätze?

Bei einer Erstinfektion treten die ersten Symptome nach zwei bis fünf Wochen auf; bei einer Wiederansteckung sogar schon nach vier bis acht Tagen. Ein wichtiges Symptom ist neben den typischen Körperregionen der charakteristische, starke Juckreiz. Aufgrund des Juckreizes weist die Haut oft Kratzspuren auf.

Die Milben legen ihre Eier bevorzugt an warmen Körperstellen mit dünner Hornschicht ab. Daher zeigen sich Hautrötungen und Papeln am häufigsten in Fingerzwischenräumen, Achseln und Genitalien. Bei Säuglingen und Kleinkindern findet man die typischen Hauterscheinungen auch am behaarten Kopf, im Gesicht sowie an Handflächen und Fußsohlen.

Wie wird die Diagnose bei Krätze gestellt?

Viele Betroffene denken zunächst nicht an eine Krätzmilben-Erkrankung, sondern vermuten einen harmlosen Hautausschlag. Dies muss unbedingt abgeklärt werden. Bei den ersten Anzeichen auf Krätze wie geröteten Papeln zwischen den Fingern, in den Achseln oder im Intimbereich in Kombination mit nächtlich auftretendem Juckreiz sollten Betroffene deshalb unverzüglich einen Arzt aufsuchen.

Der Nachweis von Milben und Eiern im Mikroskop, von Milben im Dermatoskop (Auflichtmikroskop) oder mittels Klebebandtest sichert die Diagnose Krätze. Fehlt ein solcher Nachweis, kann eine Gewebeprobe aus abgeschabter Haut zur Diagnosestellung beitragen.

Auch enge Kontaktpersonen von Erkrankten sollten zum Arzt gehen, sich untersuchen und vorsorglich behandeln lassen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Krätze?

Das primäre Ziel einer Therapie ist es, die Krätzmilben sowie ihre Eier und Larven abzutöten. Außerdem sollen der ausgeprägte Juckreiz sowie Hautentzündungen und Folgeinfektionen reduziert werden.

Für die Behandlung von Krätze stehen wirksame Medikamente, sogenannte Skabizide, zur Verfügung. Die meisten Mittel werden äußerlich angewendet und die Haut der Erkrankten mit einer Salbe eingerieben - bei kleinen Kindern auch die Kopfhaut. Verwendet werden verschreibungspflichtige Salben, Cremes oder Lotionen mit den Wirkstoffen Permethrin, Benzylbenzoat oder Crotamiton. Unter den in Deutschland zugelassenen Mitteln gegen Krätze hat sich der Wirkstoff Permethrin als am wirksamsten und zuverlässigsten erwiesen und wird daher - unabhängig vom Lebensalter der Erkrankten - als Therapie der Wahl angewendet.

Seit 2016 sind in Deutschland auch Medikamente mit dem Wirkstoff Ivermectin zur oralen Einnahme zugelassen.

Für die Behandlung von Schwangeren ist offiziell keines der Medikamente zugelassen. Allerdings kann nach sorgfältiger medizinischer Abwägung im Einzelfall eine äußerliche Behandlung erfolgen. Stillende sollten aus Sicherheitsgründen nach der Behandlung eine Stillpause von fünf Tagen einlegen.

Eine stationäre Behandlung von Krätze-Kranken ist in der Regel nur bei Säuglingen, nicht anders therapierbaren Kleinkindern oder Patienten mit Borkenkrätze erforderlich.

Welche zusätzlichen Handlungsempfehlungen gibt es bei Krätze?

Bei einer akuten Erkrankung kann eine gute Hygiene die Heilung unterstützen. Kleidung, Schuhe, Handtücher und Bettwäsche sollten täglich gewechselt werden.

Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von Krätzmilben über Textilien lässt sich weiter reduzieren, indem man Kleidung, Bettwäsche oder andere eventuell befallene Gegenstände (z.B. Stofftiere) reinigt. Waschbare Textilien sollten mindestens 10 Minuten bei 50 Grad (am besten in der Waschmaschine) gewaschen und anschließend im Trockner getrocknet werden. Nicht waschbare Dinge verpackt man am besten 72 Stunden lang luftdicht bei Raumtemperatur (21 Grad). Sinnvoll ist es außerdem, Polstermöbel und Matratzen täglich mit einem starken Staubsauger abzusaugen.

Intensives Händewaschen kann möglicherweise auf die Haut gelangte Krätzmilben (z.B. bei einer Untersuchung) beseitigen. Eine Desinfektion der Hände oder einfaches Händewaschen verringert die Anzahl der anhaftenden Milben dagegen nicht. Die Händedesinfektion ist daher keine sichere Vorsichtsmaßnahme. Stattdessen empfiehlt sich das Tragen von Handschuhen.

Welche Folgeerkrankungen können bei Krätze auftreten?

Auch nach einer erfolgreichen Behandlung können Juckreiz und Hautveränderungen noch wochenlang andauern. Die Betroffenen sind aber nicht mehr ansteckend und sollten ihre Haut mit rückfettenden Pflegecremes und gegebenenfalls antientzündlichen Salben behandeln. Letztere kann der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin verordnen.

Mangelhafte Hygiene ist zwar nicht die Ursache der Krätze, kann allerdings zu Komplikationen im Verlauf einer Krätze-Erkrankung führen: Bakterien können sich in der bereits gereizten oder aufgekratzten Haut festsetzen. Dadurch kann es zu weiteren Hautinfektionen wie Eiterflechte (Impetigo contagiosa), Wundrose (Erysipel) oder schlimmstenfalls zur Blutvergiftung (Sepsis) kommen.

Wie lange dauert es, bis die Krätze weg ist?

Unbehandelt verläuft die Krätze chronisch. In seltenen Fällen heilt sie nach mehreren Jahren spontan aus.

Gibt es Unterschiede zwischen jung und alt?

Jeder kann sich mit Krätze anstecken. Besonders gefährdet sind Kinder und ältere oder kranke Menschen, deren körpereigene Abwehr die Kratzmilbe nicht so wirksam bekämpfen kann. Deshalb können sich Krätzmilben besonders leicht in Kindergärten, Pflegeheimen oder Krankenhäusern ausbreiten.