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Hautausschlag im Nackenbereich

Scharlach – Symptome und Entwicklung des Krankheitsbildes

Die Manifestation der Erkrankung variiert erheblich; geringe Ausprägungen sind kaum von einer leichten Entzündung des Rachens (Pharyngitis) abzugrenzen. Insbesondere bei jungen Patienten (Kindern) manifestiert sich jedoch häufig ein typisches klinisches Bild dieser Infektion. Nach einer Latenzperiode von ein bis drei, seltener auch bis zu sieben Tagen, erleben die betroffenen Personen (Erkrankten) ziemlich abruptes Kältezittern sowie allgemeine Körperschmerzen und berichten über ein signifikantes Gefühl der Mattheit. Zu den initialen, noch uncharakteristischen Anzeichen dieser Infektion zählen Hustenattacken, Nausea (Übelkeit) und Emesis (Erbrechen) sowie abdominale, zervikale und kraniale Schmerzen (Bauch-, Hals- und Kopfschmerzen). Der Pharynx ist inflammatorisch verändert, was das Auftreten von Beschwerden beim Schluckakt (Dysphagie) zur Folge hat.

Die Körpertemperatur (Fieber) erreicht gewöhnlich am zweiten Tag der Erkrankung Werte von über 39 Grad Celsius, mitunter sogar über 40 Grad Celsius. Im Areal der Mukosa des hinteren Pharynx, des Gaumensegels (weichen Gaumens) und der Uvula (Zäpfchen) manifestiert sich eine spezifische Effloreszenz, bekannt als Enanthem. Charakteristisch für Scharlach zu diesem Zeitpunkt sind ein hochroter Pharynx sowie ödematöse Gaumenmandeln, welche kleine, helle Stippchen zeigen. Des Weiteren kommt es zu einer erheblichen Vergrößerung der zervikalen Lymphknoten, die eine feste Konsistenz annehmen und bei Palpation (Berührung) schmerzhaft sind. Außerordentlich charakteristisch sind darüber hinaus die morphologischen Umbildungen der Lingua (Zunge): Diese ist initial von einem weißlichen Beschlag bedeckt, welcher sich in einem späteren Stadium ablöst. Hierauf, etwa um den dritten Tag der Erkrankung, verfärbt sich die Lingua intensiv glänzend rot, und die Lingualpapillen prominieren deutlich, was dem Bild einer „Himbeerzunge" entspricht.

Annähernd zeitgleich bildet sich kutan gleichfalls eine Effloreszenz (Exanthem) aus, die sich als diskrete, rötliche, geringfügig erhöhte Punkte in der Größe von Stecknadelköpfen präsentiert. Die Oberfläche der Haut ist in ihrer Haptik (Empfindung) vergleichbar mit Sandpapier. Das Exanthem manifestiert sich primär häufig am Rumpf, expandiert jedoch zumeist auf andere Körperregionen. Insbesondere prominent und verbreitet ist es in den Axillen (Achseln) sowie in der Inguinalregion (Leistengegend) lokalisiert. Falls die Effloreszenz das Gesicht betrifft, verbleibt ein annähernd dreieckiger, blasser Bezirk perioral ausgespart (als periorale Blässe oder „Milchbart" bekannt). Charakteristisch für das Scharlach-assoziierte Exanthem ist ferner, dass es keinen Pruritus (Juckreiz) verursacht und bei manuellem Druck auf die betroffenen Hautareale abblasst. Die kutane Eruption ist im Falle einer rekurrierenden Scharlach-Erkrankung möglicherweise nicht vorhanden.

Zirka vier bis sieben Tage nach dem initialen Ausbruch der Krankheit regrediert die Effloreszenz, und wenige Tage danach setzt eine lamelläre Veränderung der Haut ein, welche sich vornehmlich an den Palmarae und Plantarae (Hand- und Fußinnenflächen) manifestiert. Diese Desquamation der Haut vermag über einen Zeitraum von sechs Wochen bis zu zwei Monaten zu persistieren.